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[Nhd.] Dehnung/Kürzung

spontanes Wandelphänomen des Konsonantismus
stattgefunden im Übergang vom [Mhd.] zum [Nhd.]

Die neuhochdeutsche Dehnung bewirkt die Dehnung der im [Mittelhochdeutschen] kurz ausgesprochenen offenen Silben.
  Z.B. [mhd.] que-men (offen, kurz asp.) zu [nhd] komen (geschlossen, lang asp.). Damit aber das Wort 'kommen' immer noch kurz ausgesprochen werden kann, wurde die Wurzelsilbe mittels Dopplung des Konsonanten (kommen) zu einer geschlossenen Silbe umgewandelt, die nun kurz ausgesprochen werden kann.

Bei der [neuhochdeutschen] Kürzung passiert genau das Gegenteil, wie bei der Dehnung:
  aus ehemals lang ausgesprochenen [mittelhochdeutschen] Silben werden kurze [neuhochdeutsche].

siehe dazu

Weddige 2003: S.33f
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