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Der Ablaut

spontanes Wechselphänomen des Vokalismus
entstanden im [Idg.], immer noch aktiv

Der Ablaut gehört zusammen mit dem Umlaut zu den ältesten Phänomenen der deutschen Sprache und ist bereits im [Idg.] anzutreffen.
Für viele Zwecke, wie z.B. die Wortbildung oder die Bildung der Vergangenheitsformen bei starken Verben, kann er eingesetzt werden, welche auch seine weitestverbreitete Funktion darstellt.

Für folgende Zwecke wird Ablaut verwendet:

Bildung der Vergangenheitsformen der starken Verben sprechen - sprach - gesprochen
Wortbildung schwimmen - der Schwamm, singen - der Gesang
Bildung von Kausativderivationen (zusammen mit dem Umlaut) fahren (Inf.) + Ablaut = fuhr (Prät.) + Umlaut = führen (neues Verb im Inf.)

Es werden qualitativer und quantitativer Ablaut unterschieden.

Der qualitative Ablaut besteht aus der Grundstufe (das ungeänderte Vokal im Infinitiv, z.B. 'a' im Verb fahren) und der Abtönungsstufe (in dieser Stufe wird das Vokal geändert, z.B.: fahren (Grundstufe) - fuhr(Abtönungsstufe), schwimmen (Grundstufe) - schwamm (Abtönungsstufe) - geschwommen (Abtönungsstufe).
Bei der Abtönungsstufe und dem qualitativen Ablaut gilt grundsätzlich:
das Vokal ändert sich, bleibt jedoch erhalten.

Beim quantitativen Ablaut werden die Dehn- und die Schwundstufe unterschieden.
Bei der Dehnstufe wird das Vokal gedehnt, und in der Schwundstufe verschwindet es.


Der Ablaut ist nach wie vor für die Bildung der Vergangenheitsformen bei starken Verben im Einsatz, so wie seine Produkte aus der Kausativderivation und der Wortbildung.

Jedoch produktiv ist dieses Phänomen leider nicht mehr, weil das moderne Deutsch (leider?) keine starken Verben mehr produziert.

siehe mehr

Weddige 2003: S.34f
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