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1. Lautverschiebung

spontanes Wandelphänomen des Konsonantismus
stattgefunden im Übergang vom [Idg.] zum [Germ.]

Die erste Lautverschiebung ermöglicht die Aussonderung der germanischen Sprachen (wie z.B. Deutsch, Norwegisch, Dänisch, Isländisch, Schwedisch usw) aus der Indeuropäischen Sprachfamilie und wird daher auch als die germanische Lautverschiebung bezeichnet.
Bei der ersten Lautverschiebung ändert sich bei einigen Konsonanten die Artikulationsart, während der Artikulationsort derselbe bleibt. Z.B.

Idg. 1. Lautverschiebung Germ.
[idg.] por- / [lat.] portare p > f [got.] faran
[idg.] uert- / [lat.] vertere t > þ [got.] wairþan
[idg.] kun- / [lat.] canis k > h [got.] hunds
[idg.] bod- / [lat.] pedis b > p [got.] potus
[idg.] dheub d > t [got.] duips / tuips
[idg.] agros / [lat.] ager g > k [got.] akrs
[idg.] bhero bh > b [got.] baira
[idg.] medhios / [lat.] medius dh > d [got.] midjis
[idg.] ghost gh > g [got.] gasts

Dieses Phänomen kann am Besten an der Herkunft der Wörter identifiziert werden. Wenn z.B. Wörter aus anderen indeuropäischen Sprachen (wie z.B. Latein) mit germanischen verglichen werden, dann liegt die erste LV vor.

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Weddige 2003: S.19-27
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